Von außen sieht das Automobil noch fast genauso aus wie vor 10 Jahren. Doch sein Innenleben hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Und auch in den nächsten Jahren stehen weitere große Neuerungen an. Insgesamt kann von 4 großen Trends in der Automobilindustrie gesprochen werden.
Elektroautos
Experten von Mckinsey gehen davon aus, dass bis 2030 35% bis 50% aller Fahrzeuge elektrobetrieben sein werden; je nachdem wie schnell der technologische Fortschritt sein wird und politische Regulierungen zu emissionsfreien Autos zwingen.
Zunehmende Konnektivität
Freisprechanlagen und Navigationsgeräte gehören schon seit längeren zum Standard fast eines jeden Automobils. Neue Entwicklungen sind telematische Dienstleistungen, die sich auf Mensch–Maschinen Schnittstellen fokussieren. Dies beinhaltet unter anderem die Sprachunterstützung (zB. automatisierte Staumeldungen und Umfahrungsmöglichkeiten) oder eCalls (ein Programm, dass bei einem Unfall unverzüglich automatisch einen Notruf auslöst). So arbeitet zum Beispiel BMW an einer Lösung, womit Autobesitzer während der Fahrt elektronische Geräte in ihrem Haus oder Apartment steuern können.
Autonomes Fahren
Autonomes Fahren ist immer noch eine Vision und wird wohl bis 2025 nicht Realität werden. Dennoch wird es sich langfristig durchsetzten und McKinsey schätzt, dass bis 2030 35% aller neu verkauften Automobile teilweise automatisiert sein werden, 15% aller Neukäufe werden voll automatisiert sein.
Fahrzeuge teilen (Shared Mobility)
Vor allem in Städten werden sich vermehrt Verkehrsteilnehmer ein Autos teilen. Mckinsey erwartet, dass bis 2030 10% aller gekauften Fahrzeuge geteilt werden könnten.
Wer profitiert von diesen Trends?
Hauptprofiteure dieser Trends werden wohl nicht hauptsächlich die Automobilhersteller selbst sondern vor allem die innovativen Zulieferer sein. Erst diese ermöglichen die neuen Technologien.
Es sind vor allem Halbleiterunternehmen und Firmen aus dem Bereich Sensorik. Analysten erwarten bis 2020 in diesem Bereich jährliche Umsätze von etwa 40 Mrd. USD und ein Wachstum im unteren zweistelligen Bereich.
So werden zum Beispiel für den Betrieb von Elektroautos Halbleiter im Wert von mehr als 1000 USD benötigt. In konventionellen Autos dagegen sind Semikonduktoren im Wert von circa 300 USD pro Fahrzeug eingebaut.
Neben vielen großen Unternehmen dürften auch kleinere Firmen von dem zunehmenden Einsatz von Halbleitern und Sensoren profitieren. Darunter sind die österreichische AMS AG (WKN: A118Z8), das sich unter anderem auf Sensoren spezialisiert und die beiden deutschen Unternehmen Paragon AG (WKN: 555869) und Elmos AG (WKN: 567710).
Im Bereich Elektroautos sind es aber auch Firmen, die zur Herstellung von Elektrobatterie beitragen. Lithium und Kobalt sind dafür notwendige Rohstoffe. Dabei sind es nicht nur große Firmen, sondern auch kleine Lithiumproduzenten, die überproportional stark wachsen könnten. Spekulativ aber daher mit möglicherweise hohem Potenzial sind es im Bereich Lithium die beiden Unternehmen Pilbara Minerals (WKN: A0YGCV) und Lithium Australia (WKN: A14XX2). Im Segment Kobalt könnte das kanadische Unternehmen Brixton Metals (WKN:A114WV) vom Trend zu Elektroautos profitieren.